Unsere Knie liegen zwischen unseren Füssen und unseren Hüften. Dadurch entsteht ein langer Hebel, dem unser grösstes Gelenk im Körper standhalten muss. Worauf du achten musst, um gesunde Knie im Yoga zu fördern, liest du hier.
Wegen dem langen Bein-Hebel sind wir darauf angewiesen, dass eine gute Stabilität in den Füssen besteht, und in den Hüften sowohl genügend Stabilität als auch Beweglichkeit vorhanden ist. Denn wenn das nicht der Fall ist, sind unsere Knie die leidtragenden Gelenke.
Die Knie sind relativ beweglich. Vor allem in der Beuge-Streck Bewegung haben wir einen grossen Bewegungsumfang. Eine kleine Drehbewegung ist auch möglich, insbesondere wenn das Knie gebeugt ist. Hier führen die Menisken und die vielen Bänder im und um das Knie die Bewegung. Diese Strukturen sind meist auch die Leidtragenden, wenn wir eben nicht genügend Stabilität allgemein im Bein haben. Wenn über Jahre hinweg aus Gewohnheit immer falsch belastet wird, steigt auch das Risiko von Abnutzungen des Knorpels, was dann als Arthrose bezeichnet wird.
Im Yoga geht es gar nicht darum, noch mehr Beweglichkeit in den Kniegelenken zu erlangen – denn die meisten von uns haben nicht zu wenig bewegliche Knie, sondern eher viel zu bewegliche Knie, insbesondere in der Streckung. Darum geht es im Yoga in Bezug auf die Knie viel mehr darum, dass wir die Knie stabilisieren. So tragen wir unseren Gelenken Sorge und können hoffentlich bis ins hohe Alter unseren Körper mit Freude bewegen.
Gute Stabilität ist vor allem Wichtig in den Standstellungen, wie z.B. in Tadasana, der Berghaltung oder im Baum. Bei beiden Asanas sollen die Knie in einer Streckung aber nicht Überstreckung sein, und die Mitte der Kniescheibe in einer geraden Linie mit der Verbindung zwischen der Mitte des Sprunggelenks und der Hüfte liegen.

Worauf du allgemein achten kannst für Gesunde Knie im Yoga:
- Deine Knie sind im Stand gestreckt aber nicht überstreckt
- Die Linie zwischen dem oberen Sprunggelenk – der Mitte der Kniescheibe – und dem Hüftgelenk soll von vorne gesehen gerade und nicht geknickt sein (nicht in X oder O Bein Stellung)
- In Drehbewegungen darf nicht forciert werden (beispielsweise in der Taube oder im Lotus-Sitz)
Was du in der Yogapraxis trainieren kannst:
- Beweglichkeit der Hüften: insbesondere Dehnung der Hüftbeuger
- Stabilität in den Hüften: Starke Abduktoren und Aussenrotatoren
- Stabilität in den Füssen mit gut aufgerichteten Gewölben
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