Kennst du dieses Gefühl? Der Kopf will alles, doch die Energie zieht die Handbremse? Es braucht Mut, aus dem Tatendrang heraus diese Handbremse zuzulassen und sich eine Pause zu gönnen. Lies in diesem Beitrag was Dir helfen kann, in Situationen der Überforderung gelassen zu bleiben und auch diese Zeit der Ruhe gekonnt zu meistern.
Ich habe in meiner Instagram Story eine Umfrage mit der Frage “Kennst du dieses Gefühl? Der Kopf will alles, doch die Energie zieht die Handbremse?” gemacht, 83% von euch sagen JA! Es ist also etwas, das die Meisten von uns kennen. Gerade in unserer Gesellschaft geht es häufig um Leistung und ums Machen. Ich finde es da nur logisch, dass wir auch einmal in eine Überforderung hinein gelangen oder Mühe haben, unsere Energie zu haushalten. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir Ratschläge mit auf deinem Weg geben, die dir helfen können, eine solche Zeit zu überstehen.

Wie du vielleicht weisst, war ich Anfangs März in Indien am Reisen und bin kurz vor dem Lockdown retour in die Schweiz gekommen. Da ich nicht einfach nichts machen kann, habe ich in meiner Corona-Arbeitslosigkeit angefangen an meiner Webseite weiterzuarbeiten und bin einer Idee gefolgt, die mir an einem lustigen Abend mit Freunden gekommen ist. Aus dieser “Schnapps-Idee” entstand dann tatsächlich innerhalb eines Monats ein Festival. Ich hatte völlig unterschätzt, wie viel Arbeit dieses ganze Projekt geben würde. Aber die Idee hatte mich gepackt und ich wollte es unbedingt umsetzen. So habe ich intensiv und voller Freude an meinem Corona-Projekt gearbeitet und mich in Themen eingearbeitet, von denen ich vorher noch keine Ahnung hatte.
Parallel dazu habe ich darauf gewartet, nach der Kurzarbeit endlich wieder als Physio hier in Zürich in einer Praxis starten zu können. Und Parallel ging dann beides los… Das “JA!-ein Festival der Lebensfreude” hat während den ganzen Juli stattgefunden und Ende Juni habe ich bereits wieder angefangen zu arbeiten. Acht Stunden, während vier Tagen in der Woche Patienten behandeln, und vor Allem – das ist das Anstrengendste! – MASKE TRAGEN!!!
Das war zu viel.. Das Universum hat zunächst leicht auf das Brems-Pedal gedrückt – ich habe “auf die Zähne gebissen” und weiter gemacht… Schlussendlich hat das Universum kräftig zur Handbremse gegriffen!
Das Resultat: Ich war totmüde! Und mein Nacken, Kiefer und Kopf dermassen schmerzhaft, dass ich am Abend nach der Arbeit nur noch entspannen wollte…
Hier nun meine “Remedies” in dieser Situation:
Pause – vom Machen ins Sein
Meine beste Freundin ist seit neustem mit einem Tarot-Karten Set inklusive Anleitung ausgestattet. Wir haben es natürlich gleich ausprobiert. Die eine Karte, die sie mir gelegt hat, ist mir besonders geblieben: Ein Krieger liegt schlafend auf einem Tisch, über ihn hängen einige Schwerter die für Weisheit, Tapferkeit und andere tolle Sachen stehen und unter ihm ein Schwert, das für Ruhe steht (oder so ähnlich 😉 ). Die Karte soll bedeuten, dass manchmal eine Pause notwendig ist – obwohl wir sie nicht wollen.
Es liegt wirklich nicht immer in unserer Hand, was für Umstände uns einnehmen und unsere Energie rauben. Natürlich können wir in unserem Alltag nach Balance streben indem wir immer wieder kleine Pausen einlegen oder beispielsweise Yoga & Meditation zu unserer Routine machen. Doch manchmal übernimmt uns unser Alltag: zu einer ohnehin schon kraftraubenden Situation kommt eine zusätzliche Aufgabe oder Herausforderung dazu – und wir mögen einfach nicht mehr..
Was mir in diesen Momenten gut tut – und nein, es fällt mir nicht einfach! – das “Machen” sein lassen und nur noch “Sein”..
Das bringt uns zum nächsten Punkt
Priorisieren
Meine ToDo-Liste: Newsletter schreiben, während des JA! Festivals täglich Insta-Stories machen, regelmässig im Feed posten, im Blog schreiben, mich weiterentwickeln: über Yoga, Physio, persönliche Weiterentwicklung lesen, meine Online-Weiterbildung weitermachen, einen Workshop organisieren, das ganze Administrative erledigen, meine Webseite weiter gestalten, Emails schreiben & beantworten, an neue Projekte arbeiten, für alle da sein etc. etc. und ach, auch noch zusätzlich 80% in einem neuen Job starten…
Puhhh… Nein… Das mag ich nicht mehr alles. Und nein… das hat nicht alles obere Priorität!
Eine gute Freundin hat mir neulich in der Badi im Schatten eines wunderschönen, mindestens 120 Jahre alten Baums folgendes gesagt:
Ich Selber darf auch erste Priorität sein!
Wow, welch weise Worte! Ich muss nicht immer machen, sondern darf auch einfach nur sein! Mich Selbst sein und das machen was ich will und nicht weil ich es wegen irgend einem Pflichtbewusstsein in mir selbst muss! Und meine ToDo-Liste wird nicht davon laufen. In meinem Fall lag die hohe Priorität bei: neuer Job & Erholung. Alles andere darf & muss warten.
Auch mein Physio-Workshop als Teil des JA! Festivals hat es nicht in die engere Auswahl auf der Prioritäten-Liste geschafft… Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Es wird diesen Herbst stattfinden.
Delegieren
Muss ich wirklich alles, was hohe Priorität hat, auch selber machen? Macht es einen Unterschied, ob ich es selber mache, oder es jemandem abgebe? Kann eine andere Person meine Aufgabe nicht genau so gut erledigen wie ich selbst?
Ich hatte im Rahmen des JA! – Festival der Lebensfreude zugesagt, in Luzern (fast 1 Stunde Zugfahrt – MIT MASKE!) eine Yogastunde für das Projekt Guerilla-Yoga zu unterrichten. Es wäre natürlich sehr schön gewesen, alte Bekannte und meine “Luzerner-Yoga-Familie” wieder zu sehen und den Tag in meinem früheren Wohnort zu verbringen. Doch der Gedanke daran hat mich erdrückt. So früh aufstehen, 2 zusätzliche Stunden Maske tragen.. Meine Energie und mein Nacken haben NEIN! geschrien!
Dann habe ich Olivia gefragt, ob sie gerne diese Stunde übernehmen möchte. Und sie hat mit grosser Freude die Chance entgegen genommen, als neue Yogalehrerin ihre Community erweitern zu können und eine Stunde unterrichten zu können.
Das nenne ich Win-Win. Während Olivia ihre erste Yoga-Stunde für ein Projekt unterrichtet hat und richtig Spass dabei hatte, habe ich mir ein erholsames Wochenende ohne Verpflichtungen gegönnt, völlig im Sein ohne zu Machen. Die Welt sich einfach drehen lassen ohne irgendwelchen Pflichten nachzugehen… Und das führt uns zum letzten Punkt von diesem kurzen Ratgeber:
Vertrauen
Aber wenn ich die Kontrolle nicht über alles behalte, könnte es doch sein, dass es in eine völlig andere Richtung läuft als ich es geplant habe?
Und was ist, wenn ich dir sage, dass sowieso alles so wird wie es sein soll? Habe Vertrauen, dass genau das, was du tust, oder eben nicht tust; die Menschen denen du begegnest und die Menschen, die aus deinem Leben wieder verschwinden; die Gelegenheiten, die sich dir ergeben oder die Ergebnisse die sich zeigen, genau die sind, die dich dorthin bringen wo dein Höchstes Selbst hin möchte.
Wir können zwar mit unseren Gedanken, mit unseren Worten und mit unserem Handeln unseren Teil dazu beitragen, die Welt zu erschaffen, die wir wollen. Doch halte stehts in Erinnerung:
Es ist wie es ist, und es wird was du daraus machst.
Klappentext von Lisa Monn’s Album zur Traumabewältingung
Und daraus “machen” bedeutet in diesem Sinne auch, wie ich es nehme. Gelassenheit ist ein wertvoller Begleiter auf schwierigen Wegen. Desshalb sei zufrieden mit dem jetzigen Moment. Denn es gibt kein anderes Jetzt. Entwickle eine ehrliche Freude gegenüber dem Guten und eine Gelassenheit über das Negative. Kultiviere eine Haltung der Zufriedenheit.
Take Home Message:
NEIN! Darf mit gutem Gewissen die richtige Antwort sein. Du darfst selber auch erste Priorität sein. Höre auf dich selbst und sei LIEB ZU DIR SELBST! Wenn etwas vergessen geht oder auch bewusst weggelassen wird – habe vertrauen, dass die Folgen davon dich genau dorthin bringen, wo du hin möchtest – auch wenn du das auf den ersten Blick vielleicht nicht erkennen kannst.

Wenn dich meine Gedanken interessieren solltest du unbedingt folgende Bücher lesen und dich zum Newsletter eintragen, um weiterhin über Gesundheit und Lebensfreude auf allen Ebenen inspiriert zu bleiben.
Bücher zum Thema
Patanjalis Yogasutras – Ralph Skuban
Gespräche mit Gott Band 1 – Neale Donald Walsh
Jetzt! – Eckhard Tolle
Sehr schöner Text, der für mich genau im richtigen Moment kommt! Vielen Dank dafür! Meine To-do-Liste ist momentan auch wieder soo lang mit all den Dingen, die ich gerne machen würde. Du hast mich daran erinnert, wie wichtig es ist zu priorisieren und sich Zeit zum einfach Sein zu nehmen.
Das freut mich sehr! Schau dir gut liebe Dorette und nimm dir Zeit zum Sein – danach hast du bestimmt mehr Energie für alle To Do’s
„Entwickle eine ehrliche Freude gegenüber dem Guten und eine Gelassenheit über das Negative. Kultiviere eine Haltung der Zufriedenheit.“
Ich bin sehr beeindruckt von deinen Worten und nehme mit, dass eine bewusste Entscheidung ein Ja zu mir ist.
Dankeschön
Vielen Dank Regina!
Du sagst es, das ist so wichtig in unserem Leben! Bewusst JA! zu uns Selbst sagen.
Alles Liebe und viel Sonnenschein